Württembergischer Kegler- und Bowling-Verband e.V.

WKBV Pokal 2012

Die Finalspiele um den WKBV-Classic-Pokal in Öhringen waren wieder einmal eine rundum gelungene Veranstaltung. Zum einen hatte der Verbandssekretär Ernst Krenauer seine Bahnen wieder mal in tollem Zustand präsentiert, zum anderen dankte es die Keglerschar mit teilweise ganz tollen Resultaten, allen voran der Schrezheimer Kai Hornung, der den Bahnrekord auf 649 Kegel schraubte.

Die Halbfinals am Samstag brachten bei den Frauen eigentlich klare Resultate: Der württembergische Vizemeister SV Weidenstetten ließ dem SKC Gaisbach mit 6:2 Punkten und 3240:3106 Kegeln und 15:9 Satzpunkten keine Chance. Im anderen Frauen-Halbfinale das gleiche Bild: Vorjahressieger SKV Brackenheim behielt über den SKC Berg mit 8:0 Punkten und 3153:2930 Kegeln bei 18:6 SP klar die Oberhand.

Bei den Männern unterlag der Meister der Oberliga Nordwürttemberg, der KC Schrezheim, gegen den Zweitbundesligisten TSV Niederstotzingen mit 2:6 bei 3364:3449 Kegeln. Die Satzpunkte teilte man sich redlich mit 12:12. Das zweite Halbfinale führte den württembergischen Meister und Double-Sieger des Vorjahres, den SKC Vilsingen, und den Meister 2012, den SKV Brackenheim, zusammen. Hier war Spannung pur angesagt. Im Startpaar besiegte Brackenheims Volker Häuser seinen Kontrahenten Frank Herzog bei 2:2 Satzpunkten denkbar knapp mit 564:563 Kegeln. Patrick Winter konnte mit 3:1 SP und 568 Kegeln gegen Sven Beier (528) ausgleichen. Ein ganz stark auftrumpfender SKV-Jugendkegler Kevin Jones holte sich bei 2:2 SP mit 593:575 Kegeln gegen Sascha Gruhler den Mannschaftspunkt und der SKV-Senior Helmut Muth besiegte Helmut Schlude mit 3:1 und 579:541.

Im Schlussdoppel hatte der Brackenheimer Peter Schneider trotz Kegelvorteils von 577:568 bei 1:3 SP das Nachsehen. Und da auch der Vilsinger Martin Hack sein hochgradig spannendes Duell gegen Ralf Blaich mit 3:1 bei 620:608 Kegeln gewann, stand es nach Mannschaftspunkten 3:3. Und jetzt entschied der knappe Kegelunterschied von 3449:3435 zugunsten der Brackenheimer, die zwar bei den Satzpunkten mit 10:14 den kürzeren zogen, doch sie gewannen mit 5:3 Mannschaftspunkten.

Das sonntägliche Männer-Spiel um Platz drei gewann der KC Schrezheim mit einem fulminanten Schlussspurt noch mit 5:3 MP und 3459:3416 Kegeln, wobei Kai Hornung mit 649 einen neuen Bahnrekord aufstellte. Das Schrezheimer Schlusspaar (Wolfgang Lutz steuerte 563 bei) „machte" 106 Kegel plus und riss das Spiel noch aus dem Feuer! Die Begenung hatte auch hochkarätig begonnen, als Schrezheims David Hensel mit 603:600 Kegeln leichte Vorteile gegen Uwe Wenzel hatte und den KC mit 1:0 in Front brachte. Doch Martin Hack konnte mit 3:1 bei 596:575 Kegel gegen Fabian Lutz ausgleichen. Für die Ostälbler Fabian Weber (545) gegen Michael Hack/Patrick Winter (554) und Jürgen Röhberg (524) gegen Tobias Gruhler (560) gab es dann nichts zu erben, ehe eben ein toll aufspielendes Schlussdoppel die Mannen von der Ostalb noch zum Sieg führte.

Das Frauen-Spiel um Platz drei war auch nichts für schwache Nerven. Die Gaisbacherinnen Jennifer Möhler und Clarissa Claus verloren das Eingangs-Doppel gegen Sigrid Staudacher und Tanja Hartwig mit 546:548 bzw. 525:527 jeweils denkbar knapp, ehe Carola Layer-Fängler gegen Melanie Fischer bei 2:2 SP mit 518:495 der Anschluss gelang. Doch Tanja Keller (517) stellte gegen Silke Lipp (510) bei 2:2 SP dank der höheren Kegelzahl den alten Abstand wieder her. Doch dann siegte Tanja Möhler bei 2:2 SP dank 543:514 Kegeln, und auch Tanja Layer steuerte beim 3:1-Sieg (522:504 Kegel) einen Punkt bei. Satzpunkte 12:12 bei 3164:3105 Kegeln, das bedeutete den 5:3-Sieg für die Gaisbacher.

Im Finale der Männer kristallisierte sich bald heraus, dass sich der Bundesligist Niederstotzingen von den SKVlern aus Brackenheim nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wollte. Gernot Ulbrich besiegte Volker Häuser klar mit 4:0 bei 620:560 Kegeln. SKV-Kapitän Sven Beier wehrte sich gegen Matthias Eckle lange erfolgreich, konnte am Ende aber den knappen Erfolg seines Kontrahenten (2,5:1,5 bei 593:583 Kegeln) nicht verhindern. Im Duell des jungen Kevin Jones gegen den „alten Hasen" Wolfgang Wehling sah es lange nach einer Überrschung aus, ehe dem Brackenheimer auf der Schlussbahn mit 126 sozusagen die Luft ausging und er bei 2:2 Satzpunkten mit 571:583 knapp unterlag. Frank Lorenz zeigte mit 3:1 SP bei 610 erzielten Kegeln dem Brackenheimer Peter Schneider (574) seine Grenzen auf, und Ralf Blaich blieb es vorbehalten, bei 568 erzielten Kegeln mit 3:1 SP gegen das Duo Arnold Zapf/Esref Genztürk (535) den Ehrenpunkt für Brackenheim zu erzielen.

Wie schon im Vorjahr, so standen sich im Endspiel der Frauen die Mannschaften des SV Weidenstetten und des SKV Brackenheim gegenüber. Und wieder wurde es eine enge Kiste, und wieder hatten die Unterländer die Nase vorne. Dabei starteten die Frauen von der Alb ganz furios: Annelen Bosch machte gegen Verena Brauns bei 2:2 SP mit 549:530 den Punkt, und auch Denise Müller zeigte, was sie kann. Bei 4:0 SP und 581:537 Kegeln lagen die Unterländer gleich nach dem Start deutlich mit 0:4 SP und minus 63 Kegeln im Rückstand. Doch dann gab es für die SKV-Frauen kein halten mehr. Andrea Schmitt besiegte Iris Habison mit 3:1 bei 545:518 Kegeln. Christina Brauns hatte gegen Ulrike Severin etwas mehr Mühe, war aber letztlich mit 542:532 bei 2:2 SP erfolgreich. Die Unterländer hatten ausgeglichen und den Rückstand auf 26 Kegel verkürzt. Tollen, äußerst spannenden Kegelsport gab es dann im Schlussdoppel zu sehen. Petra Dehn lieferte sich mit Rebecca Hullak einen heißen Fight, der nach Satzpunkten 2:2 endete und der Brackenheimerin bei 571:561 Kegeln den Mannschaftspunkt bescherte. Nicht minder spannend das Spiel zwischen Stephanie Habison und Christina Lämmlen. Letztere verlor zwar den ersten Satz mit 133:147, doch dann legte sie mit zweimal 158 den Grundstein für den späteren Sieg. Sie verlor zwar den letzten Satz noch einmal mit 143:149, doch bei Satzgleichstand waren ihre super 592 (Frauen-Bestleistung an beiden Tagen) ausschlaggebend, denn das Zählwerk ihrer Gegnerin blieb bei 560 stehen.

Und so konnten die Frauen aus dem Zabergäu ihren Pokal erfolgreich verteidigen. Insgesamt gesehen waren die „Tage von Öhringen" eine Werbung für den Kegelsport und da vor allem für den 120er-Wettkampf.

Verfasser:
Hartmut Sauter

Artikel erstellt am 17.04.2012 von Benutzer Jochen Seitz