Württembergischer Kegler- und Bowling-Verband e.V.

Württembergische Meisterschaften Senioren 2012

Wieder einmal war das Sporthotel in Öhringen Schauplatz einer württembergischen Großveranstaltung im Kegeln. Die Altersklassen Ü50 und Ü60 kämpften am 19. und 20. Mai bei den 65. württembergischen Einzelmeisterschaften um Titel und Fahrkarten zu den deutschen Senioren-Einzelmeisterschaften am 16./17. Juni in München im Keglerzentrum an der Säbener Straße. Und für dieses Qualifikations-Rennen hatte der Ernst seine Bahnen mal wieder in tolle Verfassung gebracht.

Das Highlight in der samstäglichen Qualifikation setzte der überragende Wolfgang Wehling vom Bundesligisten TSV Niederstotzingen, der als Vorjahres meister gleich zeigte, dass der Titel nur über ihn gewonnen werden kann: 106 Kegel auf das Vollbild und 79 Abräumer ergaben stolze 185 auf der Startbahn. Er ließ dann auch im gesamten Spiel keine Schwäche erkennen und spielte ganz tolle 673 Kegel bei 282(!) Abräumern und (natürlich) ohne Fehlwurf. Ihm am nächsten kam das Geburtstagskind Dietmar Müller vom SKV Ebersbach, der sich mit neuer persönlicher Bestleistung von 609 Kegeln selbst ein sportlich-begeisterndes Geschenk machte. Auch Karl-Heinz Schwarz vom SC Hermaringen (601) und der Neu-Ulmer Helmut Kerl (600) schafften den Sechser. Volker Häuser, Erwin Bee und Hans-Peter Saile lagen mit guten Resultaten in Lauerstellung.

Bei den Ü50 weiblich gab es in der Qualifikation ein dichtes Gedränge an der Spitze. Ganze 15 Kegel trennten die führende Marlene Hohmann von der TG Schura (556) von Platz elf.

Bei den Männern Ü60 rutsche der Titelverteidiger von 2011 und 2010 mit 522 Kegeln als Letzter ins Finale. Doch er gab sich noch nicht geschlagen.

Eine tolle Qualifikation bei den Ü60-Frauen spielte Valeria Bauer von der KV Jagst mit 614 Kegeln. Schon mit deutlichem Abstand (567) folgte ihre Vereinskameradin Birgit Schneider auf Rang zwei.

Die Finals begannen dann am Sonntag mit den Plätzen 9-12 bei den Ü60 weiblich und männlich. Während sich bei den Frauen wenig tat, spielten die beiden letztplatzierten der Ü60 männlich weit mehr als in der Qualifikation. Josef Mohr von der Grünen Au Ebingen arbeitete sich mit 579 von Platz 11 noch auf den Bronze-Rang vor. Und der Titelverteidiger Roland Schmid zeigte sich nach verhageltem 522er-Vorlauf mit tollen 608 wieder von seiner Schokoladenseite und holte sich noch den Titel, jetzt schon zum drittenmal infolge.

Im Spiel der Plätze 5-8 verspielten sieben der acht Akteure durch mäßige Resultate ihre Chance auf eine gute Platzierung, lediglich Uschi Ocker aus Gerstetten (528) kletterte nach oben auf Platz vier. Im letzten Starterquartett der weiblichen Ü60 spielten die beiden Schrezheimer Vereinskameradinnen Valeria Bauer und Birgit Schneider dann auf doch recht unterschiedlichen Niveau. Während Birgit immer recht sicher wirkte, hatte Valeria scheinbar ihre Nerven nicht im Griff. Wie anders ist es zu erklären, dass nach tollen 614 im Vorlauf ein Absturz auf 483 kommt? Birgit Schneider packte die ihr gebotene Chance beim Schopf, spielte gute 547 und holte sich damit den Titel. Die beiden Frauen vom KC Schrezheim werden zusammen nach München zur Deutschen fahren. Bei den Männern Ü60 konnte sich der bis dahin führende Friedrich Schmid mit guten 574 hinter Roland Schmid noch die Vizemeisterschaft und damit auch den zweiten Startplatz in München sichern.

Bei den Männern Ü50 lautete im Endlauf die Frage eigentlich nur: Wer schafft hinter Wolfgang Wehling noch die Podiumsplätze? Der einzige Startplatz bei der Deutschen in München war sicherlich an den Wolle vergeben und eine 120er-Meisterschaft für Senioren gibt es dieses Jahr auf Bundesebene nicht. Eigentlich schade, und es bleibt für mich die Frage Warum nicht? Mit dem besten Endlauf-Resultat von genau 600 holte sich der jüngste im Felde, Volker Häuser aus Brackenheim, noch die Silbermedaille, während der Hermaringer Karl-Heinz Schwarz seinen dritten Rang aus dem Vorlauf behaupten konnte.

Bei den Frauen Ü50 wurde das Ergebnis aus dem Vorlauf, wo ja alles sehr knapp war, noch kräftig durcheinander gewirbelt. Die Vorlauf-Plätze sieben, neun und zehn holten sich in dieser Reihenfolge noch die Medaillen, wobei die neue Landesmeisterin, Inge Renner aus Brackenheim, mit 540 das beste Ergebnis des Endlaufs kegelte. Sie wird, zusammen mit Ingrid Müller aus Ebersbach, die WKBV-Farben in München vertreten.


Verfasser:
Hartmut Sauter

Artikel erstellt am 22.05.2012 von Benutzer Hilmar Buschow