Württembergischer Kegler- und Bowling-Verband e.V.

Schrezheimerinnen mit Top-Ausgangslage

Super-Auftakt in der Champions-League

Es war ein Auftakt. wie man es sich nur in den Träumen vorgestellt hat. Schrezheim gewinnt im ersten Spiel der Champions-League mit 7:1 gegen KK Kristal Zrenjanin und gibt nur 7,5 Sätze ab. So gewappnet können die Mädels in zwei Wochen das Rückspiel antreten.
Mäggy Lutz und Sissi Schneider gingen als erste auf die Bahn. Sissi startete gekonnt und setzte die U23 Nationalkaderspielerin Sanela Milosav mächtig unter Druck. Mit 154 und 143 Kegeln waren die ersten zwei Sätze sicher. Am Ende waren es 4:0 Sätze und starke 591 Kegel.
Mäggy Lutz hatte Startschwierigkeiten und gab den ersten Satz ab, doch dann legte sie los. Mit drei gewonnenen Sätzen und sehr guten 563 Kegeln war der zweite Punkt sicher.
Im zweiten Durchgang waren es Sabina Sokac und Verena Schupp, welche die Punkte einsammeln sollten. Sabina hatte es gegen die Weltranglisten Neunte zu tun, Zorica Barac. Die von Serbien nach Deutschland gewechselte Sabina Sokac kämpfte um jedes Holz und blieb an Barac dran. So sicherte sie sich ein Unentschieden im zweiten Satz und auch den Punkt im letzten Satz. Insgesamt musste sie sich mit 1,5:2,5 Sätzen und 6 Kegel mit 551 zu 557 geschlagen gegeben.
Verena Schupp begann mit 150 und 146 und nahm ihrer Gegnerin Ljiljana Frenc 66 Kegel ab. Auf der dritten Bahn meldete sich die Serbin zurück, doch Schupp behielt die Nerven. Im letzten Satz brachte Verena den dritten Satz und auch den Punkt in trockene Tücher (555:507).
Nicole Knodel konnte den ersten Satz mit 138:137 gewinnen. Dann aber kam Hajnalka Milosav ins Spiel und Knodel musste den Satz und 34 Kegel abgeben. Im dritten Satz war die Schrezheimerin wieder im Spiel und auch den vierte Satz gewann sie mit 150:139 (543:559).
Saskia Barth hatte eine starke Gegnerin und musste ihr ganzes Können zeigen. Hermina Lukac, die serbische U23-Nationalspielerin, setzte sie mächtig unter Druck. Der erste Satz ging mit 146:156 an die Serbin. Den zweiten Satz sicherte sich Saskia mit 147:143. Der dritte Satz ging mit 141:140 an die Serbin. Im vierten Satz hatte Saskia wieder die Nase vorne und schaffte mit 141:131 den Gleichstand zum 2:2. Die Gesamtholzzahl von 574:571 zu Gunsten der Schrezheimerin brachte den fünften Mannschaftspunkt.

Die Ergebnisse im Überblick
KC Schrezheim : KK Kristal Zrenjanin 3377:3271 - 7:1
Sissi Schneider 591 - 4:0 - 554 Sanela Milosav
Mäggy Lutz 563 - 3:1 - Dragana Dorozan
Sabina Sokac 551 - 1,5:2,5 - 557 Zorica Barac
Verena Schupp 555 - 3:1 - 507 Ljiljana Frenc
Saskia Barth 574 - 2:2 - 571 Hermina Lukac
Nicole Knodel 543 - 3:1 - 559 Hajnalka Milosav


Für Hochspannung im Rückspiel ist gesorgt

Schwabsberg verpasste im Hinspiel der Champions-League beim slowakischen Meister ZP Sport a.s. Podbrezova nur denkbar knapp das angepeilte Wunschergebnis. Trotz einer nahezu geschlossenen Mannschaftsleistung musste man sich nach einem verhängnisvollem Patzer mit einem 2:6 gegen den Zweiten des Weltpokals begnügen. Nichts desto trotz ein Ergebnis das korrigierbar ist und das auf alle Fälle für die notwendige Hochspannung im Rückspiel am 10.12. in Schwabsberg sorgt.
Schade war es schon, dass die starke Schwabsberger Mannschaftsleistung nicht mit einem weiteren Punkt belohnt wurde. Dabei verpassten die Schwaben nur um zwei Kegel die bisherige Bestleistung der „Verlierer“, aber eben nur die der Verlierer. Und so kam es, dass der Erstligist von der Ostalb zur Unzeit die Erfahrung machen musste, dass eine Kette immer nur so stark ist, wie ihr schwächstes Glied. Jene riss unvermittelt an entscheidender Stelle und in der Abschlussbilanz fehlten den Schwaben wichtige Punkte. Dabei wäre gegen den hohen Favoriten deutlich mehr als ein 2:6 drin gewesen. Im allergünstigsten Fall sogar ein Remis.
Taktisch hatte man alles richtig gemacht und selbst die anfänglichen Verwirrspielchen der Gastgeber konnten die Ostwürttemberger nicht aus dem Konzept bringen, wäre da nun einmal nicht dieser verhängnisvolle Ausrutscher gewesen. Aber auch Kegler sind nun einmal keine Maschinen, die auf Knopfdruck stets das gewünschte Ergebnis ausspucken. Wäre das so gäbe es im Sport keine Überraschungen mehr und gerade weil das so ist, muss immer mit Überraschungen leben, leider auch unangenehmen.
Rückgrat haben die Kegler von der Ostalb allemal gegen die Weltklassemannschaft aus Podbrezova bewiesen. Vor allem in der ersten Spielhälfte als die Begegnung lange auf des Messers Schneide stand und die die Slowaken diese erst dank tatkräftiger Unterstützung von Fortuna, glücklich mit 2:1 Mannschaftspunkten zu ihren Gunsten abschließen konnten. Den entscheidenden Punktverlust musste Schwabsberg in der zweiten Spielhälfte hinnehmen. Da gelang es den Slowaken eines der Schlüsselduelle zu ihren Gunsten zu entscheiden und einen eher unerwarteten Punkt zu verbuchen. Damit war die Partie gelaufen und Schwabsberg muss am 10. 12. sehen, ob man zuhause das Blatt noch einmal wenden kann. Die Chancen dazu sind durchaus vorhanden.

Schwabsberg auf Augenhöhe mit dem Favoriten
Durchweg packende Duelle lieferten sich die Akteure des ersten Spielabschnitts. Erwartungsgemäß machten die Gastgeber von der Möglichkeit Gebrauch und tauschten zwei der ursprünglich benannten Akteure des Starttrios. Philipp Vsetecka störte das wenig. In überragender Spielmanier machte er kurzen Prozess mit dem Slowaken Bystrik. Der konnte sich lediglich im letzten Satz knapp mit 153:150 Kegeln gegen den Schwabsberger durchsetzen. Mit 647:603 Kegeln und 3:1 Sätzen holte Vsetecka den erwarteten Punkt für die Ostwürttemberger.
Reiner Buschow hatte mit Daniel Tepsa die heikelste Aufgabe im Schwabsberger Starttrio und der serbische Weltklassemann mit dem konzentriert aufspielenden Schwabsberger seine liebe Not. Erst im Schlusssatz gelang es ihm, sich entscheidend abzusetzen. Da hatte es regelrecht den Anschein, dass bei Buschow beim Spiel in die Vollen die Gasse wie vernagelt war, während der lang aufgeschossene Serbe, den Heimvorteil im Rücken, das hatte, was man einen Lauf nennt. Mit 115:85 Kegeln führte er innerhalb von 15 Wurf die Entscheidung in dieser packenden Partie herbei. Mit einer am Ende weltklassereifen Darbietung holte der Serbe für sein Team mit 668 : 620 Kegeln und 3:1 Gewinnsätzen den ersten Punkt.
Die Vorentscheidung zwischen dem Slowaken Milan Tomka und Jürgen Pointinger fiel im zweiten Satz. Beim Spiel in die Vollen zauberte der Slowake serienweise Handneuner auf die Bahn und spielte mit 112:101 Kegeln den entscheidenden Vorsprung heraus. Mit insgesamt 432 Kegeln in die Vollen erzielte er sogar noch ein besseres Ergebnis als Weltklassemann Vilmos Zavarko. Leider mangelte es dem Schwabsberger im letzten Räumen gleich mehrfach am notwendigen Glück, so dass er den Vorsprung des Slowaken nicht mehr gänzlich egalisieren konnte. Bei Satzgleichstand machte der mit hervorragenden 628:617 Kegeln den zweiten Punkt für Podbrezova.

Zwischenstand erste Spielhälfte:
2:1 Mannschaftspunkte bei 1893:1885 Kegeln für ZP Sport a.s. Podbrezova


Vilmos Zavarko und seine One-Man-Show
Die zweite Spielhälfte brachte den mit Spannung erwarteten Auftritt des vielleicht weltbesten Keglers überhaupt: Vilmos Zavarko. Für den Hingucker sorgte zunächst aber ein anderer: Ronald Endraß. Der Schwabsberger spielte auf Augenhöhe mit dem Weltklassemann mit und nötigte diesem im ersten Satz mit 163:163 ein Remis ab. Dann allerdings war der Serbe, der 175, 164 und 182 Kegel auf den Folgebahnen nachlegte, nicht mehr zu bremsen. An seinen 684 war eigentlich alles Weltklasse. Die Vollen mit 431 (111, 105, 101, 114) Kegeln und auch das Abräumen mit 253 (52, 70, 63 u. 68) Kegeln. Davon unbeeindruckt machte der Schwabsberger sein Spiel und schloss mit sehr guten 610 Kegeln.
Manuel Lallinger kam gegen den Slowaken Tomas Pasiak nicht so richtig auf Touren und wurde daher bereits zu Beginn des zweiten Satzes gegen Mathias Dirnberger ausgewechselt. Der verlor denkbar unglücklich den zweiten Satz, dann aber gab es für den Slowaken nichts mehr zu erben. Wurf um Wurf holte er den vorhandenen Rückstand von 22 Kegeln auf und zog im Schlussspurt mit beeindruckenden Würfen an dem verdutzten Slowaken vorbei. Mit seiner engagierten und vor allem kämpferischen Einstellung sicherte er Schwabsberg den überlebenswichtigen zweiten Mannschaftspunkt.
Große Hoffnungen hatte der Schwabsberger Anhang in das Duell Timo Hehl gegen den Slowaken Erik Kuna gesetzt. Eigentlich hatte man erwartet, dass diese Partie eine klare Angelegenheit für den kleinen Schwabsberger wird. Eine Hoffnung, die sich nicht erfüllen sollte. Weder Hehl noch der im weiteren Verlauf eingewechselte Damir Cekovic bekamen Kuna so richtig in den Griff und so kam es, dass dieser mit 611:546 Kegeln und 3:1 Gewinnsätzen zum eigentlichen Matchwinner für Podbrezova avancierte. Der erhoffte dritte Mannschaftspunkt für Schwabsberg war damit Makulatur.
Endstand: 6:2 Gesamtpunkte bei 3798:3653 Kegeln für ZP Sport a.s. Podbrezova.

Verfasser:
Kristina Sanwald/Eugen Fallenbüchel

Artikel erstellt am 30.11.2016 von Benutzer Hilmar Buschow