Württembergischer Kegler- und Bowling-Verband e.V.

Schwabsberg gewinnt NBC-Pokal 2017



KC Schwabsberg
NBC-Pokalsieger 2017



Eugen Fallenbüchel im Freudenrauch:

Schon ein tolles Gefühl, wenn man als frisch gebackener NBC-Pokalsieger aufwacht.
Ein großes Kompliment an unsere Mannschaft und das ganze Team für diese Leistung. In den vergangenen Tagen haben wir in München hautnah miterleben dürfen, was ein Wechselbad der Gefühle ist. Wir sind kopfüber rein gesprungen (nicht nur in die Therme) und aufgetaucht ist ein echter Champion. Ich bin wahnsinnig stolz, dass wir das geschafft haben, als verschworene Gemeinschaft.

Momente, die unvermeidliche Nickeligkeiten und auch den Stress den wir durchlebt haben, vergessen machen.

Wir haben eine große Mannschaft und das nach den Abgängen, die wir in den vergangenen beiden Jahren hatten. Umstände, die diesen tollen Erfolg für uns alle noch wertvoller macht.

Ich glaube wir haben durch unsere Leistung und unser positives Auftreten das Bild eines sympathischen Champions in München hinterlassen.

Besonders gefreut habe ich mich darüber, dass wir unsere Beziehungen zu den Staffelsteinern vertiefen konnten.

Ein ganz großes Dankeschön an alle, die mit uns mitgefiebert und mitgelitten haben, und die sich nun gemeinsam mit uns freuen.

Für alle, die nicht dabei waren, aber auch für euch alle habe ich einige Informationen beigefügt, damit ihr dieses Turnier noch einmal durchleben könnt.

Erster internationaler Titel für Schwabsbergs Kegler

In der bayerischen Landeshauptstadt München, Gastgeber des XVI. NBC-Pokals der Klubmannschaften, erkämpften sich die Kegler des KC Schwabsberg am vergangenen Sonntag ihren ersten internationalen Titel. „NBC-Pokal Champion 2017“, der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte überhaupt und Höhepunkt einer wohl einmaligen Erfolgsgeschichte. In einem hochklassigen und über weite Teile dramatischen Finale setzten sich die Kegler von der Ostalb mit 7 : 1 (3845 : 3704 Kegel) gegen den zweiten deutschen Vertreter, den SKC Staffelstein, durch. 27 Männerteams aus 15 Ländern, darunter die Spitzenkegler aus Bad Staffelstein und Schwabsberg, die beide zum engeren Favoritenkreis aus knapp einem Dutzend Teams zählten, hatten zuvor verbissen um den Einzug ins Halbfinale gerungen. Die Tretmühle der Qualifikation meisterten beide deutschen Vertreter mit Bravour, wobei die Oberfranken, die den überraschenden Ausfall von Spitzenspieler Marcus Gerdau kompensieren mussten, lange auf Platz 1 lagen. Wie schon im vergangenen Jahr zogen die Ostwürttemberger aber im Schlussspurt noch an den Badstädtern vorbei. Neben Schwabsberg (3840 Kegel) und dem SKC Staffelstein (3795 Kegel) konnten sich die serbische Mannschaft von KK Beograd (3773 Kegel) und der KSV Wien (3701 Kegel) für die beiden Halbfinalbegegnungen qualifizieren. Vorjahressieger Rèpcelaki SE aus Ungarn landete mit 3649 Kegeln abgeschlagen auf Rang sieben. Bestleistung in der Qualifikation erzielte der Staffelsteiner Julian Hess mit 681 Kegeln, zuvor hatte Schwabsbergs „Matze“ Dirnberger die Marke auf 671 Kegel hochgeschraubt.

Zittersieg im Halbfinale

Im ersten Halbfinale am Samstag setzten sich die Oberfranken, bei denen Julian Hess mit 661 Kegeln erneut den Bestwert markierte, souverän mit 6 : 2 (3760 : 3695 Kegeln) gegen die Serben aus Beograd (Belgrad) durch. Schwabsberg, das die KSV’ler aus Wien wohl etwas auf die leichte Schulter genommen hatte, musste vor allem im Mitteldrittel bange Momente überstehen. Da wurde nämlich Matze Dirnberger, scheinbar sicher in Führung liegend, vom Wiener Arpad Antal mit einem Handneuner im allerletzten Wurf noch mit 603 : 602 abgefangen. Genau umgekehrt machte es Ronald Endraß (611 Kegel). Im letzten Satz bereits deutlich in Rückstand geraten wendete der mit mächtigen Räumwürfen (89 : 45 Kegel - eine 9 und 7 Kegel mit den beiden Schlusswürfen) den drohenden Punktverlust gegen Lubomir Bugar (609 Kegel) ebenfalls in letzter Sekunde ab. Damir Cekovic (596 Kegel) musste den stark aufspielenden Wiener Peter Strohmayer (623 Kegel) ziehen lassen. Der Rest war dann allerdings „a mäht’s Wiesle“ für Donau-Dampfschifffahrts-Kapitän Manuel Lallinger (678 Kegel). In überragender Spiellaune machte der „klar Schiff“ gegen Patrick Vonderheidt (626 Kegel). Mit der Weltklasseleistung von 195 (114/81/0) Kegeln brachte der Niederbayer das Münchner Sportkegelzentrum zum Kochen. Erneut souverän im Startpaar: Philipp Vsetecka mit 645 Kegeln. Reiner Buschow der an Oberschenkelproblemen laborierte wurde durch Marcell Volz (570 Kegel) ersetzt.
Mit 5 : 3 Punkten und 3702 : 3639 Kegeln (15,5 : 8,5 Satzpunkte) sicherten sich die Ostalbkegler, nach überstandener Nervenschlacht, dann doch noch sicher den Einzug ins Finale des NBC-Pokals. Im kleinen Finale gelang KK Beograd am Sonntag gegen den KSV Wien mit famosen 3865 Kegeln die Turnierbestleistung. Die Serben verabschiedeten sich mit einen hochverdienten mit 7 : 1 Erfolg (3865 : 3669 Kegel) und einem dritten Platz im Klassement aus München.

Das Finale ein Kegelkracher der Extraklasse

Sowohl im Finale der Männer als auch der Frauen kamen die Zuschauer im Münchner Kegelsportzentrum absolut auf ihre Kosten. Zwei stimmungsvolle und überdies packende Begegnungen, die selbst Krimi-Altmeister Alfred Hitchcock nicht hätte spannender gestalten können. Die ungarische Mannschaft von Ipartechnika Györ SE konnte ihre Finalbegegung mit 5 : 3 Punkten und 3463 : 3441 Kegeln sowie 13 : 11 Satzpunkten gegen ZKK Istra Porec (CRO) für sich entscheiden.
Das Finale der Männer war, dem augenscheinlich doch deutlichen Ergebnis zum Trotz, ein Kegelkracher der Extraklasse. In den ersten beiden Paarungen passte kein Blatt Papier zwischen die Kontrahenten, so eng ging es her. Torsten Reiser eröffnete mit 174 Kegeln und brachte den Schwabsberger Philipp Vsetecka (147 Kegel) arg in die Bredouille. Der behielt die Nerven und erkämpfte sich mit 2,5 : 1,5 Satzpunkten den erhofften Mannschaftspunkt und das obwohl der Staffelsteiner mit 646 : 641 Kegeln die Nase vorn hatte. Hochklassiger Kegelsport war auch im zweiten Match zwischen Miroslav Jelinek und Mathias Dirnberger angesagt. Der Schwabsberger, hochkonzentriert, spielte wie aus einem Guss. Mit 675 Kegeln zu 646 Kegeln und 3,5 : 0,5 Punkten legte er den Grundstock für den späteren Finalsieg. Extraklasse war auch was Feuerwehrmann Reiner Buschow gegen Julian Hess auf die Bahn zauberte. Mit 345 Kegeln auf den beiden Starbahnen stellte er frühzeitig die Weichen in Richtung Punktgewinn. Der gelang am Ende auch mit 636 : 599 Kegeln und 3 : 1 Satzpunkten. Überragend Ronald Endraß, der mit 643 : 627 Kegeln, das enge Duell gegen den Staffelsteiner Jaroslav Hazva mit 3 : 1 Satzpunkten für sich entschied.
Der hochverdiente Ehrenpunkt für den SKC Staffelstein gelang Florian Bischoff gegen Damir Cekovic und Melvin Rohn dank seines mit 595 : 566 Kegeln besseren Gesamtergebnisses. Und wieder war es Manuel Lallinger, der in der Schlusspaarung mit einer weiteren 197’iger Bahn; „jetzt spui mer halt no ane“, den Sack endgültig zumachte. Unter frenetischem Beifall der Zuschauer wurde er bei Halbzeit (352 Kegel) durch Marcel Volz ersetzt. Der Jungspund in Reihen der Schwabsberger knüpfte gegen den wacker aufspielenden Staffelsteiner Bernd Schwarz mit 330 Kegeln nahtlos an die exzellente Leistung seines Vorgängers an. Dank neuer Turnierbestleistung mit 682 : 591 Kegeln (4 : 0 Satzpunkte) ein weiterer hoch verdienter Punkt zum 7 : 1 Endstand für Schwabsberg. Und dann unbändiger Jubel des vielköpfigen Schwabsberger Anhangs: Der KC Schwabsberg ist Champion des XVI. NBC-Teampokals der Männer 2017.

Stimmen zum Spiel – Kapitän Reiner Buschow:
„Mit dem Erreichen des Finales hatten sowohl Staffelstein als auch wir unser Ziel „Gold für Deutschland“ erreicht. Vom Ergebnis ist unser Erfolg sicherlich etwas zu hoch ausgefallen. Staffelstein war über weite Strecken ein absolut gleichwertiger Gegner. Wir waren mental etwas besser drauf, deshalb konnten wir nahezu alle engen Sätze zu unseren Gunsten entscheiden. Das hat am Ende den Ausschlag gegeben.“

Verfasser:
Eugen Fallenbüchel

Artikel erstellt am 11.10.2017 von Benutzer Hilmar Buschow