Württembergischer Kegler- und Bowling-Verband e.V.

Rekord im WKBV

Beim Qualifikationsspiel auf Bezirksebene zum WKBV-Pokal zwischen dem VfB Ulm und KV Geislingen 2000 am 30. Oktober 2010 kam es zum Eklat und zwei Geislinger Spieler kassierten die Rote Karte.


Zwei Rote Karten bei einem Kegelwettkampf sind ein Rekord im WKBV, dennoch steht die Korrektheit der Entscheidung des Schiedsrichters Michael Kastler außer Frage. Der 25-jährige Langenauer, der beim KV Neu-Ulm Jugendwart ist, vor kurzem den Trainerschein C Leistungssport gemacht hat, beim Langenauer HKQPC-Turnier tatkräftig mitgeholfen hat und seinen Sport mit viel Leidenschaft betreibt, hat gute Arbeit geleistet.

Das Pokalspiel nahm einen unerwarteten Verlauf. Nicht der Verbandsligist Geislingen diktierte das Spiel, sondern der Regionalligist aus Ulm sammelte die Punkte. Das Geislinger Schlusspaar Yannick und Michael konnte die Niederlage nicht mehr abwenden. Nach 90 Wurf reichten sie ihren Gegenspielern Leopold Beuc und Ralph Göckelmann die Hand und verließen vorzeitig die Bahn. Nachdem die Ulmer ihr Spiel beendet hatten, ging Schiedsrichter Michael Kastler zu den beiden Geislingern und zeigte ihnen die Rote Karte.

Entscheidungen, die Schiedsrichter treffen - egal in welcher Sportart, geben oft Anlass zu Diskussionen. In diesem Fall sind sie aber überflüssig. Grobe Unsportlichkeit, und das ist im Kegelsport das vorzeitige Verlassen der Bahn, zieht die Rote Karte nach sich.
Von Sportlern kann man Toleranz und ein faires Auftreten und Miteinander erwarten – auch im Kegelsport.

Mit einer Spielsperre von bis zu vier Spieltagen ist laut RVO 4.3.1 der Kegelbahnverweis durch den Schiedsrichter wegen ungebührlichen oder unsportlichen Verhaltens während des Wettkampfes zu ahnden. Bei einem sofortigen Verweis ist der betreffende Spieler gemäß RVO 5.1.1 bis zur Entscheidung der spielleitenden Stelle gesperrt.


Kommentar von Hilmar Buschow:
Der Fluch der Roten Karte

Die erste Rote Karte beim Kegeln sah ich vor elf Jahren in Ulm. Am 20. Februar 1999 beim Bundesligaspiel ESC Ulm gegen Altmünchen München zeigte der Schiedsrichter Simon Nagel dem Münchner Lothar Simbürger nach einem Stinkefinger die Rote Karte. Große Aufregung, vor allem in München. Die bayerische Maschinerie der Funktionäre setzte sich in Bewegung und nach sechs Wochen war der Schiedsrichter „entsorgt“.

Die Rote Karte von Michael Kastler war nach unseren Ordnungen völlig korrekt. Dem Schiedsrichter gebührt ein dickes Lob. Allerdings hat er mit seiner Entscheidung einige Funktionäre vor vollendete Tatsachen gestellt. Ihre ersten Reaktionen und das zögerliche Anlaufen sowie das Maß des Strafvollzuges lassen die Unsicherheit und fehlendes Selbstvertrauen erkennen. Einen zweiten Fall, diesmal „Kastler“, darf es nicht geben!

Verfasser:
Hilmar Buschow/Jochen Seitz

Artikel erstellt am 07.12.2010 von Benutzer Jochen Seitz